Morioka 盛岡
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Kalt aber herzlich
Obwohl Morioka auf kaum einer Reiseroute zu finden ist, handelt es sich doch um eine sympathische, fest in den Traditionen der Region Tohoku verankerte Stadt. Sie liegt nur einen Steinwurf vom Nationalpark Hachimantai und dem Tazawako-see entfernt.
In Morioka herrscht das typische Klima für den japanischen Norden: eisig kalte Winter und angenehm frische Sommer. Diese klimatischen Bedingungen haben dazu beigetragen, die einzigartige Idendität der Region zu formen. Die Japaner nennen das etwas spöttisch "inaka!"- “vom Land”.
Aber wie reizend doch dieses Land ist mit seiner unberührten Natur!
Morioka, die Hauptstadt der Präfektur Iwate, auf halbem Wege zwischen Sendai und Aomori, ist mit seinen 300.000 Einwohnern eines der großen urbanen Zentren der Region. Man kann die Region in ein, zwei Tagen besichtigen.
Nambu Tekki, der stolz der region
Auf geht’s zum Iwate Park, der zwischen den Ufern des Flusses Nakatsu und dem Einkaufszentrum Odôri liegt. Hier erhob sich in alter Zeit die Burg des Nambu-Clans (von dem noch einige Burgmauern erhalten sind), der die Region einst beherrschte. Während seiner Bauzeit Mitte des XVI. Jahrhunderts, ließen sich Händler und Samurai rund um den Hügel nieder, auf dem die Burg gebaut wurde. Und so entstand wie damals üblich jôkamachi, die „Stadt unter der Burg“.
Verlässt man den Park über die Brücke Nakanohashi (Nordosten), kann man das gleichnamige Stadtviertel besichtigen, wo es noch einige schöne Gebäude westlicher Bauart aus der Meiji-Zeit gibt. Darunter der berühmte Sitz der Nakanohashi-Bank in rotem Backstein und weißem Granit. In dieser Gegend entstand „nambu tekki“ , eine Technik für emailliertes Gusseisen, für die Morioka noch heute berühmt ist.
Die Technik wurde im XVII. Jahrhundert erfunden, als sich Handwerker aus Kyoto in jôkamachi ansiedelten und begannen, diese Technik zu nutzen, um Teekessel, Waffen und Glocken für die Tempel herzustellen. In der Werkstatt von Suzuki Morihisa (1-6-7 Minami Ôdori), schmiedet man seit 1625 diese schweren Gegenstände. Sie geben auch ein schönes Souvenir ab, vorausgesetzt, man ist bereit, den Preis zu zahlen und hat in seinem Koffer noch Luft für das extra Gewicht.
Morioka ist auch eine der Herkunftsstädte der kokeshi-Puppen.
Jajamen, reimen oder wanko ?
Schlendert man am Fluss Nakatsu entlang ein Stück hinauf nach Norden, kommt man bald in das traditionelle Viertel Konya-cho, dessen Wahrzeichen ein alter Aussichtsturm ist, der früher von der Feuerwehr der Stadt genutzt wurde (die Konyachô banya). In diesem lebhaften und gut besuchten Viertel kann man die Spezialitäten Moriokas probieren: Nambu Senbei (Sesamreiscracker, zB. in der Boutique Shirasawa), gyûtan (gegrillte Rinderzunge). Und nicht zu vergessen die"drei Morioka-Nudeln": jajamen (Udon Nudeln in Fleischsoße), Miso reimen (Nudeln mit Koreanischer Soße) und wanko soba, (Buchweizennudeln in kleinen Schälchen).
Wir beenden unseren Spaziergang, indem wir noch ein Stück am Fluss entlang und schließlich über die Higashibashi Brücke gehen, die uns in den zweitgrößten Park der Stadt führt. Hier befindet sich der Tempelbezirk, der mehrere buddhistische Bauwerke umfasst (darunter Hôon-ji mit seinen 500 Statuen von Buddha-Schülern) und der Shinto-Schrein Mitsuishi-jinja. Im Osten des Parks gibt es ein interessantes regionales Volkskunst Museum (Morioka Central Public Hall).
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